Sepp Daxenberger am Redmerpult.


Sein wahrscheinlich letzter Wille:

»Stoppt die Atomindustrie-Krebsschleudern!«


Was war höchst wahrscheinlich Sepp Daxenbergers »letzter Wille«? Ich denke er hat ihn selber in dem AZ-Beitrag vom 14. April 2010 formuliert. Dort vermutet er als Grund für die Krebserkrankungen von ihm und seiner Frau die Wolke von Tschernobyl. Als Bauer, der im April 1985 die neue Saat ausbringen musste, war er beruflich gezwungenermaßen bei der Aussaat sehr stark dem radioaktiven Regen ausgesetzt.


Er hat dies zwar in dem Artikel nur als Grund für seine Krebserkrankung »gemutmaßt«. Aber angesichts dessen, dass wir heute noch keine Wildschweine und Schwammerl aus dem Wald essen sollen, ist sicher viel Wahres an seiner Vermutung dran.


Deswegen sind für mich die »Krokodilstränen« eines Horst Seehofer, der die Atomkraftwerks-Krebsschleudern unbegrenzt weiter laufen lassen will unerträglich. Sepp war auch so beliebt, weil er zu seiner »sonnigen Meinung« stand und seinen und unseren Kindern eine total »verstrahlte Zukunft« ersparen wollte. Denn es reicht nicht alleine, dass Bayern bereits Weltmarktführer bei der Solar-Photovoltaik-kWp pro Kopf Leistung ist. Solange die Kernkraftwerke die Stromnetze mit Ihrem dreckigem Atomstrom verstopfen, können sich die erneuerbaren Energien nicht vollständig durchsetzen.


Wenn Herr Seehofer das Vermächtnis von Sepp Daxenberger ernst nehmen möchte, sollte er eine bayerische Initiative für den schnellstmöglichen AKW-Ausstieg beginnen.

Frank Winkler
Foto: Michael Lucan (München) /
Lizenz: CC BY-SA-3.0
Quelle: Wikipedia



Sepp (eigentlich Josef) Daxenberger (geb. 10. April 1962 in Waging am See; gest. 18. August 2010 in Traunstein) war ein deutscher Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen. [mehr bei Wikipedia]




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