Wor­um geht es in Ma­li wirk­lich?

Panzerproduktion.

Die Bei­trä­ge »Deutsch­land be­rei­tet Afri­ka Ein­satz vor«, »Ge­rüs­tet für Ba­ma­ko« und »Dop­pel­ter-Ein­satz« in der Süd­deut­schen Zei­tung (SZ) vom 18./19.01.2014 bo­ten Frank Wink­ler (Bike for Peace) An­lass für ei­nen Le­ser­brief, wir do­ku­men­tie­ren:

­Die An­kün­di­gung der Bun­des­re­gie­rung, die fran­zö­si­sche Re­gie­rung mi­li­tä­risch bei ih­ren Afri­ka-Ein­sät­zen zu un­ter­stüt­zen, ist ver­ant­wor­tungs­los den deut­schen Sol­da­ten und Sol­da­tin­nen ge­gen­über. Denn auch die­ser Ein­satz wird mit 99,9 pro­zen­ti­ger Si­cher­heit kei­nen Frie­den brin­gen. Wann ler­nen wir aus den u.a. in Irak, Af­gha­nis­tan, Li­by­en, Sy­ri­en … ge­mach­ten Kriegs­tra­gö­di­en? Oder geht es in Wirk­lich­keit nur um neue Auf­trä­ge für die »not­lei­den­de deut­sche Rüs­tungs­in­dus­trie«?

Be­ruf­lich war ich sel­ber vor ca. sie­ben Jah­ren im Bür­ger­kriegs­ge­biet in der El­fen­bein­küs­te. Von den Leu­ten vor Ort ha­be ich aus ers­ter Hand ge­hört, war­um es in dem Kon­flikt wirk­lich ging. Es wur­den da­mals sehr gro­ße Öl­re­ser­ven off­shore im Meer vor der El­fen­bein­küs­te ge­fun­den. Der neue vor al­lem »an­glo­phi­le Prä­si­dent« der El­fen­bei­küs­te wur­de von den USA pro­te­giert – war­um? Der Prä­si­dent woll­te die Off­shore-Öl­rech­te vor al­lem an Ame­ri­ka­ni­schen Öl­kon­zer­ne ver­kau­fen. Des­we­gen griff da­mals ei­ne von den Fran­zo­sen do­mi­nier­te UNO-Schutz­trup­pe in den Kon­flikt ein, um die In­ter­es­sen des vor al­lem fran­zö­si­schen Öl­kon­zerns, TO­TAL, zu schüt­zen.

Gleich­zei­tig bau­ten die USA da­mals ei­ne vor al­lem meh­re­re Stock­werk-tief ge­le­ge­ne neue Bot­schaft in der El­fen­bein­küs­te. Die­se ame­ri­ka­ni­sche Neu­bau-Bot­schafts-Bun­ker-Bau­stel­le – »mit­ten im Bür­ger­krieg« – ha­be ich da­mals mit ei­ge­nen Au­gen ge­se­hen.

Wor­um geht es in Ma­li und der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Re­pu­blik wirk­lich? Dort lie­gen gro­ße Uran­erz-Mi­nen. Lei­der ist Frank­reich im Strom­be­reich im­mer noch zu fast 75% ab­hän­gig von der Atom­kraft. Das ist wahr­schein­lich der wirk­li­che Grund war­um die »ato­ma­ren Zu­lie­fer­quel­len« jetzt mi­li­tä­risch ver­tei­digt wer­den sol­len.

War­um Deutsch­land, das of­fi­zi­ell aus der Atom­ener­gie aus­stei­gen möch­te da­bei mit­ma­chen möch­te, liegt wahr­schein­lich mehr an ei­nem neu­en »Ab­satz­markt« für deut­sche Waf­fen. Die­se Waf­fen wer­den na­tür­lich NIE of­fi­zi­ell ge­lie­fert wer­den. Aber tau­sen­de deut­scher u.a. Heck­ler&Koch Waf­fen ka­men auf wel­chem We­ge auch im­mer u.a. im Li­by­en-Krieg zum Ein­satz. Deutsch­land als dritt­grö­ß­ter Waf­fen­pro­du­zent »braucht na­tür­lich« im­mer wie­der Krie­ge für die Ab­satz­an­kur­be­lung. Denn das Ver­kau­fen von »deut­schen Hoch­tech­no­lo­gie-Waf­fen ist ein­fach ein zu gu­tes »tod­si­che­res Ge­schäft«.

Ha­ben wir Eu­ro­pä­er und Eu­ro­päe­rin­nen, 100 Jah­re nach Be­ginn des Ers­ten Welt­krie­ges, wirk­lich et­was ge­lernt? Oder sind wir nur da­bei Krie­ge auf an­de­re Kon­ti­nen­te »out­zu­sour­cen«?

­Was ist bei Kos­ten von 100 US Dol­lar pro bar­rel Öl aber wirk­lich das Ge­bot der Stun­de? Die Ant­wort steht am Him­mel und ist »son­nen­klar«. Wir müs­sen end­lich ei­ne ver­stärk­te Po­li­tik »Weg vom Öl und Uran« ein­lei­ten. Das sind wir un­se­ren Kin­dern und den Le­ben deut­scher Sol­da­ten/In­nen schul­dig. Lei­der hat die letz­te Bun­des­re­gie­rung das Ge­gen­teil ge­macht. Der letz­te deut­sche CDU-Um­welt­mi­nis­ter, Alt­mei­er, hat sich so­gar da­für ge­rühmt, dass er die Hälf­te der deut­schen »So­lar-Pho­to­vol­ta­ik-Ar­beits­plät­ze« die letz­ten Mo­na­te ver­nich­tet hat. Fast 70.000 Men­schen ha­ben die letz­ten Mo­na­te in der deut­schen Er­neu­er­ba­ren En­er­gie In­dus­trie ih­ren Job ver­lo­ren.

Statt in die För­de­rung un­se­rer auch kli­ma­po­li­tisch ge­bo­te­nen en­er­ge­ti­schen Un­ab­hän­gig­keit durch ei­ne star­ke Son­nen- und Wind­ener­gie-Nut­zung un­ser Geld zu in­ves­tie­ren – »in­ves­tie­ren« wir wie­der mehr Geld in bru­ta­le und sinn­lo­se Krie­ge um die letz­ten fos­si­len und ato­ma­ren Res­sour­cen.

­Nen­nen wir uns wirk­lich »ho­mo sa­pi­ens«?!?

In Ke­nia durf­te ein von mir in­iti­ier­tes zwei Mil­lio­nen Eu­ro teu­res »So­lar-Lam­pen-Pro­jekt be­wei­sen, dass es auch an­ders geht. Am Vik­to­ria­see ist der »so­la­re Traum« be­reits heu­te für tau­sen­de Fi­scher wahr ge­wor­den. Dort wird »EN­ER­GY FOR ALL« mit Hil­fe von So­lar­World Mo­du­len für »Bat­te­ri­en-To-Go« er­zeugt. Vor der »So­lar-Licht-Ein­füh­rung« muss­ten die Ke­nia­ni­schen Fi­scher dop­pelt so viel Geld für Pe­tro­le­um-Lam­pen aus­ge­ben. Als Zu­satz­nut­zen las­sen sich mit den »So­lar-Bat­te­ri­en« auch die Han­dys der Afri­ka­ner/In­nen auf­la­den.

­Für die­ses »NEUE-EN­ER­GIE-Pro­jekt« ha­ben meh­re­re OS­RAM Kol­le­gen und ich in 2008 den SIE­MENS Top+ Award ge­won­nen. Auch das be­weist, dass selbst be­reits in mul­ti­na­tio­na­len Kon­zern-Zen­tra­len die »er­neu­er­ba­re Frie­dens­bot­schaft« an­ge­kom­men ist:

YES WE CAN li­ve in a so­lar and peace­ful world – NOW!


»Deutsch­land be­rei­tet Afri­ka Ein­satz vor«


 

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