Bitburger Erklärung verabschiedet.

A-10 über Afghanistan (Symbolfoto).

Am 1. April 2011, gegen 16:00 stürzte ein US Kampfflugzeug A-10 Thunderbolt nur 300 m von dem Ortsteil Laufeld bei Wittlich in der Eifel ab. Der Pilot hatte im letzten Moment noch das Flugzeug hochgezogen bevor er den Schleudersitz auslöste und so eine Katastrophe verhindert.

Im Sommer 2010 hatte die Friedensradfahrt Paris - Moskau gemeinsam mit der regionalen Friedensbewegung vor dem Flughafen Spangdahlem gegen die ständigen Trainingsflüge demonstriert.

Bike for Peace fordert:

Spangdahlem schließen!
Schluss mit den Kriegen!

Die Bundesrepublik darf nicht weiter der Flugzeugträger für völkerrechtswidrige Kriege der NATO in Afghanistan, Irak, Libyen sein!

Resolution von Friedens-und Umweltgruppen fordert Aufklären statt Abwiegeln (Spangdahlem, Absturz A 10)

Entrüstung und Abrüstung – statt Verschleiern, Vertuschen und Verdrängen

Anlässlich des Absturzes eines US-Kampfflugzeugs in Lauf­feld, Eifel im April 2011, haben 9 Vertreter von Gruppen der Friedens- und Umweltbewegung der Region nach einer Podiumsdiskussion der Jenny Marx Gesellschaft in Bitburg eine Resolution erarbeitetet und heute verabschiedet.

Darin heisst es u.a. zur Gefahr für Mensch, Umwelt und Frieden durch US-Kriegs­flughäfen wie Spang­dah­lem und Ramstein: Immer noch bestehen begründete Zweifel. Wir kritisieren, dass die deutschen Behörden keine eigenen und unabhängigen Untersuchung durch­führten bzw veröffentlichen und dem US-Militär das deutsche Territorium überließen, dabei wurde fahr­lässig die Ver­tuschung von Gefahrenpotential und Schäden für Mensch und Umwelt in Kauf genommen.

Der Landesregierung wird vorgeworfen sich nicht für den Schutz der Bevölkerung und Umwelt einzusetzen. Statt Militär-Selbst­kontrolleseien unabhängige Messungen und Untersuchung des Flugzeugab­sturzes in Laufeld notwendig. Der Kriegsflughafen in der Eifel mache deutlich, wie viel Zerstörungsenergie hier von Landes- und Bundesregierung mit Millionen Euro unterstützt wird». Gefahr für Mensch und Umwelt werde herun­tergespielt und die politische Bedeutung und Funk­tion von Kampf­flug­zeugen und Kriegsflughäfen weiterhin verschwiegen. Und weiter: «Für uns gehören auch die militärische Nutzung von Flughäfen Hahn und Bitburg, die Atomwaf­fen in Büchel sowie die weiteren militärischen Ein­richtungen der Region auf den Prüfstand.» Gefordert wird ein Ende der Einstellung des militärischen Flugbetriebes und die Rücknahme der pauschalen Überfluggenehmigung für us-amerikani­sche oder andere NATO-Streitkräfte. Ziel der Gruppen wie Pax Christi, DFG-VK RLP, BIEGAS, BUND, Friedensnetz Saar und KSJ ist Abrüstung und eine Zivile Konversion der Kriegsflughäfen z.B. für erneuer­bare Ener­gien, Tourismus und Renaturierung. Die Bitburger Resolution findet sich komplett unter http://www.agf-trier.de

Ansprechpartner für Rückfragen: Markus Pflüger AG Frieden 0651/9941017

Die Bitburger Resolution vom 12.05.2011

Entrüstung und Abrüstung – statt Verschleiern, Vertuschen und Verdrängen

Resolution zur Gefahr für Mensch, Umwelt und Frieden durch US-Kriegs­flughäfen wie Spang­dah­lem und Ramstein, anlässlich des Absturzes eines US-Kampfflugzeug in Lauf­feld/Eifel April 2011 Immer noch bestehen begründete Zweifel, dass keine gesundheitsschädliche DU-Munition an Bord des Kampf­flugzeuges A 10 war, das am 1.4.11 300m neben dem Eifeldorf Lauffeld zerschellte. Die Unter­suchungen und Probennahme auf deutschem Territorium waren nicht unabhängig, sondern stammen vom US-Militär, das sich damit selbst kontrolliert hat. Bundestagsanfragen und Aussagen des US-Militärs ergaben, dass die Kampf­flugzeuge im Ernstfall DU-Mu­nition an Bord haben (wie die derzeit von Spangdahlem in Libyen eingesetzten A10) - es seien „1150 Schuss Übungsmunition“ an Bord gewesen – Übungsmunition die noch niemand gesehen hat oder kennt. Zudem wird bestätigt, dass das Flugzeug mit 1800 des hochgiftigen NATO-Treibstoff JP-8 flog (Bundes­tags-An­frage April 2011 Arbeitsnr 4/115 + Aussagen der Airbase-Pressesprecherin Trierischer Volksfreund 5.4.2011). Es fehlen Aussagen und Untersuchungen zu weiteren Gefahren.

Die Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt sind zweifelhaft und weder transpa­rent noch ausreichend - so trugen die an der Absturzstelle Arbeitenden wie Feuerwehrleute, Polizei und Mili­tärs keine Schutzkleidung. Bil­der zeigen eine weiträumige Verteilung von Rauch und Flugzeugteilen samt La­dung – der Absperrungs- und Un­tersuchungsraum erscheint dafür beliebig und unzureichend. Überzeugende Antworten auf alle offenen Fragen zu Munition, Treibstoff und daraus resultierender Gefähr­dung von Mensch und Umwelt werden nicht gegeben. Die hohe Belastung der Bevölkerung um die Kriegs­flughäfen mit krebs­erre­gen­den und gesundheitsschädlichen Emis­sionen ist aber sicher weiter gestiegen. Dieser Umgang mit den Gefahren, Schäden und der Funktion durch die Militärmaschinerie erscheint uns symptomatisch. Es wird verschleiert, vertuscht und verdrängt, um was es bei den Militäreinrichtungen hier und anderswo geht, und was die tatsächlichen Kosten und Folgen hier und anderswo sind. Wir kritisieren, dass die deutschen Behörden keine eigenen und unabhängigen Untersuchung durch­führten bzw veröffentlichen und dem US-Militär das deutsche Territorium überließen, dabei wurde fahr­lässig die Ver­tuschung von Gefahrenpotential und Schäden für Mensch und Umwelt in Kauf genommen. Wir kritisieren, dass Landesregierung und zuständige Stellen bei Feuerwehr, Polizei, Katastro­phen­schutz, Bürgermeister und Politiker sich nicht für den Schutz der Bevölkerung und Umwelt einsetzen.

Wir kritisieren, dass die Politik die Kriegsflughäfen und ihre Funktion in weltweiten völkerrechtlich frag­würdi­gen Kriegen, um Ressourcen, Märkte und Macht toleriert und auch aktiv politisch sowie praktisch durch Infra­struktur und Subventionen unterstützt.

Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen, dabei werden Kriege im Irak, in Afghanistan und jetzt in Libyen mit Kampffliegern wie der A10 und Kriegs­flughäfen wie Spang­dahlem protegiert. Der Kriegsflughafen in der Eifel macht deutlich, wie viel Zerstörungsenergie hier von Landes- und Bundesregierung mit Millionen Euro unterstützt wird. Gefahr für Mensch und Umwelt wird herun­tergespielt und die politische Bedeutung und Funk­tion von Kampf­flug­zeugen und Kriegsflughäfen weiterhin verschwiegen. Für uns gehören auch die militärische Nutzung von Flughäfen Hahn und Bitburg, die Atomwaf­fen in Büchel sowie die weiteren militärischen Ein­richtungen der Region auf den Prüfstand.

Die Zweifel am ausreichenden Schutz und Fragen zu möglichen Vergiftungen bleiben. Die schädlichen Aus­wirkungen der Militäreinrichtungen wollen wir nicht weiter hinnehmen. In Zukunft – also beim nächsten Flug­zeugabsturz, behalten wir uns eigene Probeentnahmen und Messungen vor, da Militär und Politik unsere Re­gion nicht glaubwürdig und im Interesse der Bevölkerung vertreten wollen.

Wir fordern aufklären statt abwiegeln - die selbstherrliche und unglaubwürdige Militär-Selbst­kontrolle muss beendet werden, stattdessen sind unabhängige Messungen und Untersuchung des Flugzeugab­sturzes in Laufeld notwendig. Daraus gilt es dann Konsequenzen zu ziehen.

Wir fordern eine Einstellung des militärischen Flugbetriebes bis zur Klärung über Ursache und Folgen des Absturzes. Wir fordern zudem die Rücknahme der pauschalen Überfluggenehmigung für us-amerikani­sche oder andere NATO-Streitkräfte.

Wir fordern Abrüstung und eine Zivile Konversion der Kriegsflughafen z.B. für erneuer­bare Ener­gien, Tourismus und Renaturierung (siehe Vorschläge Konversions­konferenz Burg Dudeldorf 2005).

12. Mai 2011, die Unterzeichner: Markus Pflüger, Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier Richard Pestemer, parteiloser Bürgermeister Neunkirchen/Hunsrück Günther Schneider, BI Erweiterungsgegner Airbase Spangdahlem /BUND für Umwelt u.Naturschutz Bitburg-Prüm Horst Emrich, Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung e.V. Kaiserslautern Lis Wilhelmy, Friedensgruppe Bitburg und Katholische Studierende Jugend Trier Konni Schmidt, Bike for Peace and New Energies e. V. Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsgegnerInnen Rheinland-Pfalz Rudi Kemmer, pax christi, internationale katholische Friedensbewegung im Bistum Trier Waltraud Andruet, FriedensNetz Saar.

Günter Schneider, der Sprecher der regionalen Friedensinitiative BIEGAS wurde 2010 für seinen jahrelangen Einsatz gegen die Erweiterung des Flughafens Spangdahlem mit dem Preis der Rheinlandpfälzischen Friedensbewegung ausgezeichnet.

Sehr geehrter Herr Wagner,

dieser Absturz erinnert mich doch sehr an ein entsprechendes Ereignis in Solingen vor über 20 Jahren. Auf meinen spontanen Anruf beim Bürgermeister von Laufeld und der Frage nach radioaktiver Belastung durch DU kam -wie aus der Pistole geschossen-die Antwort, es bestünde keine Gefahr, ohne weiter darauf eingehen zu wollen.......

mit besten Grüßen

H.Rohwer

 

SPIEGEL: Rheinland-Pfalz

US-Kampfjet in der Eifel abgestürzt

Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz, seine Maschine stürzte ab: Ein Kampfflugzeug der US-Armee vom Modell A10 («Warzenschwein») ist in Rheinland-Pfalz verunglückt. Der Pilot wurde ins Krankenhaus gebracht. Flugzeuge dieses Typs sind auch in Libyen im Einsatz.

Laufeld - Ein Kampfjet der US-Streitkräfte ist am Freitag in der Vulkaneifel bei Laufeld abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit einem Schleudersitz aus der Maschine retten, wie ein Sprecher der Polizei Trier auf Anfrage mitteilte. Der Soldat ist verletzt und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Ursache für den Unfall ist noch unbekannt.

Laut einem Sprecher der Bundeswehr-Luftwaffe handelt es sich bei dem amerikanischen Flugzeug um das Modell A10, das unter dem Namen «Warzenschwein» bekannt geworden ist. Der US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem bestätigte, dass in diesem Maschinentyp generell nur der Pilot an Bord ist.

Laut «Trierischem Volksfreund» soll die Maschine mit zwei Übungsraketen und 1500 Schuss Munition bestückt gewesen sein. Die Nachrichtenagentur dapd berichtete, nach Angaben von Polizisten vor Ort seien sogar 11.000 Schuss scharfe Munition an Bord gewesen.

Eine Sprecherin des amerikanischen Afrika-Kommandos Africom in Stuttgart sagte SPIEGEL ONLINE, es handele sich um ein Kampfflugzeug der 3. US-Luftflotte, welche auf dem Stützpunkt Ramstein stationiert ist. Der Unfall habe sich während eines Trainingsflugs der Maschine ereignet. Dieser Jet sei nicht im Luftkrieg in Libyen im Einsatz gewesen, sate sie weiter.

In Laufeld leben etwa 500 Menschen. Der Bürgermeister des Ortes, Karl-Josef Junk, bestätigte, dass die Maschine etwa 300 Meter vor dem Dorf abgestürzt sei. «Wir sind wohl knapp einer Katastrophe entgangen», sagte Junk. Die Maschine sei am Nachmittag gelöscht worden. Das weitere Vorgehen müsse nun mit den Rettungskräften und der Bundeswehr koordiniert werden.

Laut «Volksfreund» berichten Bewohner, einen lauten Knall gehört zu haben. Das Kampfflugzeug, so die Zeitung, liege komplett zerstört auf einem Acker nahe der Autobahn Autobahn 1 zwischen den Städten Trier und Daun. Die örtlichen Feuerwehren Laufeld, Manderscheid und Wallscheid seien schnell vor Ort gewesen. Die US-Militärpolizei habe das Gelände weiträumig abgesperrt.

Nach dem Unfall begannen Experten der US-Luftwaffe damit, das Areal nach Trümmerteilen abzusuchen. Einem Sprecher zufolge werden die Trümmer mit Video dokumentiert und danach ausgewertet. Mit konkreten Hinweisen auf die Unfallursache könne aber frühestens in 30 Tagen gerechnet werden.

ulz/amz/dapd



 

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